Neue Trainingsansätze bei der Frauenequipe

Interview mit Cheftrainerin Marisa Wunderlin Mi, 17.01.24 Frauen Bildbeschreibung

Die Frauenequipe befindet sich derzeit in der Vorbereitungsphase für die zweite Hälfte der Saison. Marisa Wunderlin und ihr Trainerstab setzen dabei nicht nur auf traditionelle Trainingsmethoden, sondern legen auch besonderen Wert auf die mentale Entwicklung der Spielerinnen.

Wie sieht das Programm bis zum Saisonstart am 3. Februar aus?

Am 2. Januar 2024 haben wir unser Training wieder aufgenommen. Bereits am 12. Januar steht dann ein internes Testspiel an, gefolgt von unserem ersten offiziellen Testspiel am 19. Januar gegen die U-15 des FCO-Teams Rheintal/Bodensee. Nur drei Tage später brechen wir zu einem einwöchigen Trainingslager nach Tenero auf. Dort werden wir erneut gegen ein Nachwuchsteam von FCO antreten. Ursprünglich war auch ein Testspiel gegen das Nati-B Frauenteam vom FC Wil geplant. Dieses musste jedoch aufgrund des inzwischen fixierten Nachtragspiels vom 3. Februar gegen den FC Basel abgesagt werden. So oder so: wir planen oftmals im athletischen Bereich die Vorbereitung noch in die ersten ein bis zwei Meisterschaftsspiele rein, weil wir davon überzeugt sind, dass wir damit für die später folgenden Entscheidungsspiele einen Vorteil herausholen.


Wie ist die Vorbereitung bis anhin gelaufen?

In den vergangenen zwei Wochen lief alles top, da sämtliche Spielerinnen hochmotiviert sind und wie immer eine grossartige Teamatmosphäre herrscht. Besonders gefällt mir, dass die Spielerinnen aktiv teilnehmen, mitstudieren und anpacken. Die Pause hat sicherlich allen gutgetan. Nun sind sie wieder bereit, auch mental gefordert zu werden. Da nicht jede Woche ein Spiel ansteht, sind wir ausserdem nicht an einen festen wöchentlichen Rhythmus gebunden und können uns in verschiedenen Bereichen intensiv mit den Spielerinnen beschäftigen. Die Trainings verlaufen dementsprechend sehr gut, auch wenn die Bedingungen aufgrund des starken Schneefalls in St.Gallen aktuell gerade nicht optimal sind.

Welche Schwerpunkte setzt ihr im Training?

Neben der konsequenten Einbindung von Ausdauer und Kraft, die stets fester Bestandteil der Vorbereitung und des Trainingsplans während der Saison sind, begannen wir Anfang Januar mit einem Fokus auf die offensive Repetition unserer Basics. Diese haben wir jedoch mit einer taktischen Variation ergänzt. Wir möchten herausfinden, wie wir durch eine Veränderung im eigenen Spielaufbau vielleicht noch ein paar individuelle Stärken mehr auf den Platz bringen können. Die nächsten Wochen werden dann um die defensiven Basics gehen und um das Gegenpressing. Gerade weil uns das Pressing und Gegenpressing bereits auszeichnet, wollen wir es perfektionieren. Neben den fussballerischen Bereichen wollen wir die Spielerinnen auch im mentalen Bereich weiterentwickeln. Aktuell geht’s darum, auf dem Feld in den sogenannten Performance-Charaktereigenschaften noch besser zu werden. In den zwischenmenschlichen Faktoren sind wir schon absolut an der Spitze dabei, die Spielerinnen geben alles füreinander, akzeptieren Eigenheiten, sind generell sozial bewusst und leben die Werte des FC St.Gallen 1879 durch und durch. In Punkto Duellführung und Pressing tun wir das auch wenn’s um die Performance geht. Wenn wir jetzt auch noch in jedem Training oder Wettbewerb, 5% mehr Energie und 5% mehr Verantwortungsübernahme durch Kommunikation reinkriegen, dann bringen wir alles mit, um fussballerisch in jedem Training so zu profitieren, als wäre es der Cupfinal.

Gibt es noch Abwesende, welche noch zurückkommen werden, oder Verstärkungen aus dem Nachwuchs?

Alle zuvor noch angeschlagenen Spielerinnen sind zumindest teilweise wieder im Fussballtraining zurück. Zusätzlich haben wir für die Vorbereitung vier talentierte Nachwuchsspielerinnen in unser Team integriert. Der FC St.Gallen 1879 steht unter anderem für die regionale Verankerung und wir möchten diesen Weg auch bei den Frauen konsequent weiterführen. Leider musste aber unsere langjährige Spielerin Simea Hefti im Winter ihre Karriere beenden. Sie hatte nach mehreren Gehirnerschütterungen in den letzten Monaten einen Wiedereinstieg versucht; dieses Vorhaben musste nun leider abgebrochen werden. Die ehemalige FCO- und AWSL-Spielerin wird beim Nachtragsspiel gegen Basel (3. Februar in Wil) gebührend verabschiedet werden.