Punkt in Genf

Ist ein Remis in Genf ein gewonnener Punkt, oder sind es zwei verlorene Punkte? Aus Sicht des FCSG darf man sicher von einem wichtigen und deshalb gewonnenen Punkt sprechen, auch wenn uns dieser in der Tabelle nicht wirklich voran bringt. Wir bleiben auf dem siebten Rang, drei Punkte hinter dem letzten Europacup-Platz 5. Die Chancen sind fünf Runden vor Saisonende immer noch intakt. Vor allem deshalb, weil sich unsere Mannschaft heute wieder stabil gezeigt hat und aus einer gesicherten Defensive diesen Zähler hier in Genf "nicht gestohlen hat", wie auch Peter Zeidler an der Medienkonferenz anmerkte.

Die Genfer starteten zwar stürmisch und waren das aktivere Team, doch mit der Zeit kamen wir besser ins Spiel und gestalteten das Spiel ausgeglichen - und gingen nach knapp einer halben Stunde sogar in Führung. Jérémy Guillemenot setzte Christian Witzig toll ein, und wie dieser dann Servette-Goalie Frick überlobte, das war einfach grosse Klasse. Doch unsere Nummer 37 war irgendwie auch der tragische Held dieser ersten Halbzeit, denn kurz vor der Pause sprang ihm bei einer Flanke der Ball an die Hand. Und weil das im Strafraum war und VAR Lukas Fähndrich am Bildschirm genau hingeschaut hatte, entschied Schiedsrichter Sandro Schärer schliesslich auf Handelfmeter. Bedia liess unserem Lawrence Ati Zigi keine Chance.

Nach der Pause brachte Peter Zeidler mit Michael Kempter und Albert Vallci zwei neue Kräfte in der Defensive, die sich ebenfalls gut ins Spiel einfügten. Nach einer Stunde kamen auch noch Chadrac Akolo für Emmanuel Latte Lath und Grégory Karlen für Julian von Moos. Vor allem der zweite 1:1-Wechsel ist erwähnenswert, weil von Moos im rechten Couloir agierte. Also dort, wo sonst Lukas Görtler zu Hause ist. Heute aber spielte unser Captain als Zehner hinter den Spitzen und absolvierte auch dort ein enormes Laufpensum, wie man es von ihm gewohnt ist. Ein Experiment, das man durchaus als geglückt ansehen darf.

Doch auch diese Überraschung in der Aufstellung reichte nicht ganz zum Sieg, obschon gerade Lukas Görtler noch eine dicke Chance zum 2:1-Siegtreffer hatte. Drei Punkte wären hier zwar möglich gewesen, doch letztendlich ist das Remis sicher ein gerechtes Resultat. Und auch ein gutes, wenn man bedenkt, dass im letzten Heimspiel Servette den Meister FCZ mit 4:0 aus dem Stade de Genève geschossen hat. Deshalb ist das 1:1 insbesondere für die Moral unseres Teams wichtig. (man)

Servette FC - FC St.Gallen 1879 1:1 (1:1)

Stade de Genève - 7072 Fans - SR Sandro Schärer (VAR Lukas Fähndrich).

Tore: 28. Witzig 0:1, 42. Bedia (Handspenalty) 1:1.

Servette: Frick; Mbabu, Vouilloz, Rouiller, Baron; Cognat (90. Diba), Clichy; Stevanović, Kutesa (64. Rodelin), Pflücke (64. Antunes); Bedia (64. Touati).
St.Gallen: Zigi; Stillhart, Stergiou, Maglica, Schmidt (46. Kempter); Quintillà (46. Vallci); von Moos, Görtler (62. Karlen), Witzig (92. Alves); Latte Lath (62. Akolo), Guillemenot.

Verwarnungen: 23. Witzig (Foul), 26. Mbabu (Foul), 58. Clichy (Foul), 88. Görtler (Foul), 91. Diba (Foul).

Bemerkungen: Servette mit Omeragić, Diallo, Antunes, Fofana, Valls, Severin, Rodelin DIba, Touati (Ersatz) sowie ohne Cespedes, Crivelli, Douline, Magnin, Souare (verletzt), Bauer, Camara, Sawadogo (n.i.A.). St.Gallen mit Watkowiak, Akolo, Vallci, Karlen, Kempter, Schneider, Alves, Sutter, Ndombasi (Ersatz) sowie ohne Dajaku (gesperrt), Besio, Guidotti, Gubbels (verletzt/krank), Nuhu, Schubert, Münst, Kräuchi, Jaćović, Dumrath und Cavegn (n.i.A./U21).