Punktgewinn in letzter Sekunde

FC Lugano - FC St.Gallen 1879 Mo, 10.04.23 Spielberichte Bildbeschreibung

Durch einen verwandelten Handspenalty in der 95. Minute holen wir beim FC Lugano ein 1:1.

Österlicher Wahnsinn im Tessin - und nein, es geht nicht um den Rückreiseverkehr am Gotthard, sondern um die Nachspielzeit in der Partie FC Lugano gegen den FC St.Gallen 1879. Aber der Reihe nach.

Zuerst sind wir ganz gut im Spiel und haben nach einer Viertelstunde durch Lukas Görtler und Christian Witzig eine Minute später zwei dicke Chancen. Aber zuerst verhindert Goalie Saipi das 1:0 für uns, und dann verpasst Witzig knapp. Nach unserer guten Anfangsphase kommen die Tessiner in der 22. Minute gefährlich vors Tor. Luganos Cupheld Aliseda dribbelt sich durch unsere gesamte Abwehr und bedient Steffen vor dem Tor, der den Ball nur noch über die Linie schieben muss. Trotz einer weiteren Chance durch Görtler geben wir das Spieldiktat nun aus der Hand, und wir verlieren auch noch Matej Maglica mit einer Verletzung. Zu allem Übel sieht Peter Zeidler noch Gelb und ist im nächsten Heimspiel gegen Winterthur gesperrt. Es kann also nur besser werden in der zweiten Halbzeit.


Und das tut es dann auch mit Willem Geubbels als frischer Offensivkraft. Die Körpersprache der Mannschaft ist eine ganz andere, als sie aus der Kabine kommt. Wieder ist es Witzig, der in der 53. Minute nur knapp das Tor verfehlt. Wir sind zwar dem Ausgleich näher als die Luganesi dem 2:0, aber die Gastgeber haben uns mit ihrer massierten Abwehr trotzdem gut im Griff, uns fehlen irgendwie die zündenden Ideen. Und dann lenkt Saipi in der 84. Minute auch noch sensationell einen Freistoss von Jordi Quintillà über die Latte.

Es läuft bereits die 93. Minute, als Chadrac Akolo ausserhalb des Strafraums schiesst - und der Ball springt Facchinetti an die Hand. Heftige Reklamationen unserer Spieler, aber Schiedsrichter Horisberger lässt weiterlaufen. Die Luganesi kontern über Amoura, der rechts auf und davon läuft und dann aus grosser Distanz den aus dem Tor geeilten Lawrence Ati Zigi überlupft. 2:0 für Lugano, meinen viele der 4'882 Fans im Stadion, doch rund ein Drittel von diesen, die aus der Ostschweiz angereist sind, erhalten kurz darauf Hoffnung zurück, als VAR Stephan Klossner seinen Kollegen auf dem Feld nach draussen zum Bildschirm ruft.

Tatsächlich entscheidet Horisberger auf Penalty und annuliert das 2:0 von Amoura, doch die gelbe Karte für Jordi Quintillà wegen Reklamierens nach dem zuerst nicht gegebenen Penalty bleibt bestehen. Aber spätestens eine Minute später, nachdem Chadrac Akolo souverän zum 1:1 verwandelt hat, dürfte der Ärger bei Quintillà deswegen verraucht sein. Fast in letzter Sekunde sichern wir uns das Remis im Tessin, das uns weiterhin auf Platz 3 hält, sollten die Grasshoppers in Bern nicht gewinnen. (man)


FC Lugano – FC St.Gallen 1879 1:1 (1:0)

Cornaredo – 4882 Fans – SR Stefan Horisberger (VAR Stephan Klossner).

Tore: 22. Steffen (Aliseda) 1:0, 95. Akolo (Handspenalty) 1:1.

Lugano: Saipi; Doumbia, Hajrizi, Hajdari; Espinoza (59. Bottani), Sabbatini, Macek, Valenzuela (59. Facchinetti); Aliseda (79. Amoura); Steffen, Babić (55. Bislimi).

St.Gallen: Zigi; Sutter (74. Kräuchi), Stergiou, Maglica (36. Vallci), Schmidt; Görtler, Quintillà, Witzig (82. Ndombasi); Karlen (46. Geubbels); Guillemenot (74. Akolo), Latte Lath.

Verwarnungen: 13. Hajdari (Foul), 61. Görtler (Foul), 63. Steffen (Foul), 85. Vallci (Foul), 93. Quintillà (Reklamieren), 95. Facchinetti (Hands).

Bemerkungen: Lugano mit Osigwe, Facchinetti, Bottani, Bislimi, Daprelà, Amoura (Ersatz) sowie ohne Celar, Morsoli, Berbić, Mai, Mahou, Nkama, Belhadj, Arigoni, De Queiroz, Stöber. St.Gallen mit Watkowiak, Akolo, Vallci, Schneider, Alves, Kräuchi, Jaćović, Geubbels, Ndombasi (Ersatz) sowie ohne Stillhart, von Moos, Dajaku (gesperrt), Nuhu, Schubert, Kempter, Guidotti (verletzt), Münst, Besio, Dumrath und Cavegn (n.i.A./U21). - 34. Gelb gegen Peter Zeidler (im nächsten Spiel gegen Winterthur gesperrt). - 94. Tor von Amoura nach VAR-Intervention aberkannt, stattdessen gibt es Handspenalty für St.Gallen.