Zehn Tore im ersten Test

FC St.Gallen 1879 - FC Winterthur 5:5 (3:3) Do, 13.01.22 Spielberichte Bildbeschreibung

In einem «wilden Spiel», wie es Peter Zeidler nannte, trennen wir uns vom FC Winterthur mit 5:5. Bereits zur Pause stand es auf dem Gründenmoos 3:3. Neuzugang Julian von Moos traf dabei doppelt.

Nicht nur Peter Zeidler fror nach dem Schlusspfiff, als er FCSG.TV Red und Antwort stand, auch Kommentator James Wehrli zitterten die Hände, als er unserem Cheftrainer das Mikrofon entgegenhielt. «Die letzten zehn Minuten waren brutal, als die Sonne weg war», sagte Zeidler, als die Kamera aus und das Interview im Kasten war. Auch die zehn Tore in den vergangenen 90 Minuten konnten ihn nicht wirklich erwärmen. Zum einen, weil sie auf beide Seiten gleichmässig verteilt waren, und zum anderen, weil die fünf Gegentore der Espen teilweise durch individuelle Fehler entstanden, die so nicht passieren dürfen, wenn man gegen den Aufstiegsaspiranten aus Winterthur gewinnen will.

Dabei sah es in der Anfangsphase sehr gut aus. Kwadwo Duah kam in der zweiten Minute zur ersten Chance, doch Spiegel im Tor der Winterthurer vereitelte den ersten Treffer. Allerdings nur um Sekunden, denn danach wollte Spiegel den Ball wegschlagen, doch Duah grätschte rein und erzielte so das frühe 1:0. Beim Töggelen würde man von einem Föteli sprechen. Sechs Minuten später war es erneut Duah, der herrlich von Isaac Schmidt eingesetzt wurde, den Abschluss konnte Spiegel jedoch parieren. Ebenso eine Minute später, als Jérémy Guillemenot es mit einem Heber aus grosser Distanz versuchte. Spiegel eilte rechtzeitig zurück und war auf seinem Posten.

Doch dann riss der Faden bei unserem Team, die Gäste kamen nicht nur besser ins Spiel, sondern auch zum Ausgleich in der elften Minute durch Dimitri Volkart. Und weiter ging es quasi im Zehn-Minuten-Takt: Roman Buess verwertete in der 20. Minute einen Foulpenalty, den Musah Nuhu durch ein Foul am ehemaligen FCSG-Stürmer verursacht hatte, und in der 30. Minute erhöhte Samir Ramizi für die Eulachstädter gar auf 3:1. Auch dazwischen hatten kamen die Winterthurer das eine oder andere Mal gefährlich vors Tor.

Es sah nach einer halben Stunde nicht gut aus, zumal Boubacar Traorè nach 25 Minuten verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Für ihn kam Fabian Stöber. Doch dann setzte Neuzugang Julian von Moos gleich zwei Ausrufezeichen: In der 37. Minute umspielte er Spiegel clever und abgebrüht und schob zum Anschlusstreffer ein. Und sechs Minuten später schlenzte er den Ball von der Strafraumgrenze wunderbar ins rechte obere Toreck. Ausgleich kurz vor der Pause und kurz nach einer weiteren verletzungsbedingten Auswechslung. Jérémy Guillemenot hatte es ebenfalls erwischt.

Nach der Pause brachte Peter Zeidler – abgesehen von den bereits ins Spiel gekommenen Stöber und Boris Babić (für Guillemenot) – neun neue Spieler. Im Tor bei uns stand nun Nicolas Tié, der in der 52. Minute nur zusehen konnte, wie die Gäste den Ball knapp an seinem Tor vorbeischoben. In der 60. Minute machten sie es dann besser, als ein idealer Pass hinter die Abwehr Samuel Ballet erreichte, der entgegen der Laufrichtung Tiès zum 4:3 für sein Team einschob. Unsere Antwort kam postwendend. In der 63. Minute spielte Alessio Besio den Ball steil auf Fabian Schubert, der – passend zur Temperatur an diesem Tag – eiskalt den erneuten Ausgleich erzielte.

Aus grünweisser Sicht kam es noch besser – und vor allem noch schöner! In der 71. Minute zirkelte Tim Staubli einen Freistoss von halbrechts mit dem rechten Fuss äusserst sehenswert ins linke Toreck. Der Siegtreffer in diesem verrückten Spiel war es dennoch nicht, weil auch die Winterthurer in der 82. Minute noch einen Freistoss treten konnten. Tié lenkte den Schuss von Ballet zwar an den Pfosten, doch Noah Lovisa reagierte vor allen anderen und erzielte den Ausgleich zum 5:5-Endstand. (man)


FC St.Gallen 1879 – FC Winterthur 5:5 (3:3)

Gründenmoos – 0 Zuschauerinnen und Zuschauer – SR Alessandro Dudić.

Tore: 2. Duah 1:0, 11. Volkart 1:1, 20. Buess 1:2 (Foulpenalty), 30. Ramizi 1:3, 37. von Moos 2:3, 44. von Moos 3:3, 60. Ballet 3:4, 63. Schubert 4:4, 71. Staubli 5:4, 82. Lovisa 5:5.

Verwarnungen: 38. Dakaj (Foul).

St.Gallen: Watkowiak (46. Tié); Cabral (46. Lüchinger), Nuhu (46. Stergiou), Clément (46. Maglica), Traorè (25. Stöber); Görtler (46. Staubli), Jaćović (46. Voca), Schmidt (46. Cavegn); von Moos (46. Besio), Duah (46. Schubert), Guillemenot (41. Babić).

Winterthur: 1. Halbzeit: Spiegel; Schättin, Lekaj, Baak, Gonçalvez; Kriz, Dekaj; Volkart, Dakaj, Ramizi; Buess, Alves. 

Bemerkungen: St.Gallen mit Tié, Stergiou, Schubert, Maglica, Staubli, Besio, Babić, Lüchinger, Diarrassouba, Stöber, Voca und Cavegn (Ersatz) sowie ohne Stillhart, Ruiz, Münst, Fazliji, Kempter, Kräuchi, Witzig (verletzt/krank), Zigi (Africa Cup), Abaz, Youan, Sutter und Jankewitz (nicht im Aufgebot). Winterthur mit Pukaj, Isik, Gelmi, Ballet, Gantenbein, Tushi, Ltaief, Diaby, Di Nucci, Lovisa, Hammer (Ersatz) sowie ohne Ćavar, Pepsi, Arnold, Costinha (verletzt/krank) Tolino, Abedini, Corbaz, Chiapetta und Manzambi (nicht im Aufgebot).
18. Tor von Buess wegen Abseits aberkannt. 41. Lattenschuss von Duah.