Heimsieg in der Nachspielzeit

Vor dem Spiel fand sich der FC St.Gallen 1879 am Tabellenende wieder, nachdem der FC Luzern (1:1 gegen YB) und Lausanne-Sport (3:1 gegen GC) in ihren Spielen gepunktet hatten. Doch unsere Mannschaft schien das auf dem Platz nicht zu beeindrucken. Sie riss das Spieldiktat gleich an sich, spielte hochkonzentriert und kam schon nach wenigen Minuten zweimal gefährlich vors Tor; nach knapp 18 Minuten hatte sie bereits fünf Eckbälle herausgeholt.

In der 11. Minute gewann Victor Ruiz den Ball im Mittelfeld, spielte einen Doppelpass mit Alessio Besio und schloss von der Strafraumgrenze ab, doch Omeragic fischte seinen Schuss aus der Ecke. Die Espen powerten weiter. Sie kamen auch immer wieder in Tornähe, ohne aber richtig gefährlich zu werden. Von Servette war nach vorne nicht allzu viel zu sehen, die Abschlüsse von Anthony Sauthier und Miroslav Stevanović, der heute sein 150. Spiel für die Grenat absolvierte, gingen am Tor vorbei. Unmittelbar nach der Chance von Stevanović ging unsere Mannschaft in Führung: Görtler schlug eine Traumflanke in den Strafraum, wo Kwadwo Duah zwischen zwei Gegenspielern am höchsten stieg und mit dem Kopf wuchtig zum 1:0 traf. Nur drei Minuten später wäre Servette beinahe der Ausgleich geglückt, doch Nicolas Lüchinger konnte den Volleyschuss von Kastriot Imeri gerade noch abwehren. So ging unser Team mit einer knappen Führung in die Halbzeitpause.

Servette kam mit mehr Schwung aus der Kabine – und je länger die zweite Halbzeit dauerte, desto mehr entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Unsere Mannschaft presste nun nicht mehr so hoch und liess den Genfern etwas mehr Raum, sodass diese immer wieder ihre Angriffe lancieren konnten, insbesondere über die linke Seite. Nach einem Eckball von rechts kam der Ball auf der linken Seite zu Miroslav Stevanovic, der scharf in die Mitte spielte und dort Steve Rouiller fand, der aus kurzer Distanz zum Ausgleich einköpfelte. Nun war es ein Spiel auf Messers Schneide, beide Mannschaften suchten die Entscheidung. Es lief bereits die dritte Minute der Nachspielzeit, als nach einem Ballgewinn im Mittelfeld drei eingewechselte Spieler für das Happy End sogten: Élie Youan zog in die Mitte, spielte nach rechts raus auf Fabian Schubert, und dessen Hereingabe drosch Jérémy Guillemenot zum 2:1 ins Netz. Ausgerechnet der ehemalige Servette-Junior, der im Hinspiel vor etwas mehr als einem Monat nach drei Minuten mit Rot vom Platz geflogen und die Niederlage eingeleitet hatte, avancierte also zum Matchwinner und versetzte die knapp 14'000 Zuschauerinnen und Zuschauer im kybunpark in Ekstase.

Der Jubel wich wenige Sekunden später aber Pfiffen, als Schiedsrichter Luca Piccolo nach einem Hinweis des VAR am Bildschirm überprüfte, ob dem Tor ein Foul von Ousmane Diakité an Alex Schalk vorausgegangen war. Doch Piccolo gab den Treffer – und pfiff kurz darauf ab. Der erste Heimsieg der Saison war damit Tatsche. Einziger Wermutstropfen war die verletzungsbedingte Auswechslung von Michael Kempter in der 13. Minute. Wir wünschen Michael an dieser Stelle jetzt schon gute Besserung! (dag)

FC St.Gallen 1879 - Servette FC 2:1 (1:0)

kybunpark - 13'945 Fans - SR Luca Piccolo.

Tore: 35. Duah 1:0, 85. Sauthier 1:1, 93. Guillemenot 2:1.

St.Gallen: Zigi; Lüchinger, Nuhu, Stillhart, Kempter (16. Traorè); Diakité; Görtler, Diarrassouba (60. Fazliji), Ruiz (60. Youan); Duah (88. Schubert), Besio (60. Guillemenot).

Servette: Omeragić; Sauthier (64. Diallo), Rouiller, Sasso, Clichy; Cespedes (64. Douline); Rodelin, Valls; Stevanović, Schalk, Imeri (46. Antunes).

Verwarnungen: 20. Cespedes (Foul), 27. Nuhu (Foul), 76. Guillemeont (Ballwegschlagen), 79. Rouiller (Foul), 81. Antunes (Foul), 94. Görtler (Reklamieren).

Bemerkungen: St.Gallen mit Watkowiak, Schubert, Guillemenot, Münst, Cabral, Youan, Fazliji, Traorè, Sutter (Ersatz) sowie ohne Stergiou, Staubli, Kräuchi, Schmidt (verletzt/krank), Abaz, Jaćović, Babić, Clement, Witzig (nicht im Aufgebot). Servette ohne Frick, Nyakossi (gesperrt), Cognat, Fofana, Oberlin, Alves, Kyei (verletzt), Sawadogo und Monteiro (nicht im Aufgebot).

16. Kempter verletzt ausgeschieden.