Hochverdient ein 0:2 aufgeholt

FC Zürich - FC St.Gallen 1879 2:2 (2:0) Mi, 12.05.21 Spielberichte Bildbeschreibung

Ein hochverdienter Punktgewinn im Letzigrund: Nach einem 0:2 zur Pause kämpfen wir uns zurück und gleichen in der zweiten Halbzeit aus. Schon in der ersten Halbzeit war der FCSG nicht die schlechtere Mannschaft.

Als Schiedsrichter Lukas Fähndrich die Partie nach 92 Minuten abpfiff, wusste man nicht recht, ob sich nun freuen oder ärgern soll. Freuen, weil der FC St.Gallen 1879 im Letzigrund gegen den FC Zürich danke einer starken Mannschaftsleistung einen 0:2-Pausenrückstand noch aufgeholt hatte. Oder ärgern, weil er sich diesen überhaupt erst eingehandelt hatte, obwohl er in der ersten Halbzeit nicht schlechter war als der Gegner.

Im Vergleich zum Spiel gegen den FC Sion musste unser Cheftrainer Peter Zeidler umstellen: Für den gesperrten Betim Fazliji rückte Basil Stillhart in die Innenverteidigung, Euclides Cabral spielte im Mittelfeld, Nicolas Lüchinger als Rechtsaussen. Das erste Ausrufezeichen setzte Zürich nach 13 Minuten. Bei einem Freistoss von links aus spitzem Winkel schoss Benjamin Kololli direkt aufs Tor, Lawrence Ati Zigi konnte den Schuss gerade noch abwehren. Nach einer Viertelstunde ging es für Miro Muheim nicht mehr weiter: Der Verteidiger verletzte sich ohne gegnerische Einwirkung. Für ihn kam Boubacar Traorè, Cabral spielte fortan links aussen.

In der 24. Minute ging der FCZ in Führung: Džemaili marschierte durch das Mittelfeld und zog ab. Stillhart blockte seinen Schuss, doch der Abpraller kam zu Aiyegun Tosin, der wuchtig abschloss und Lawrence Ati Zigi zwischen den Beinen erwischte. Dem FCSG bot sich nur zwei Minuten nach der Zürcher Führung die Möglichkeit zum Ausgleich: Nach einem Eckball landete der Ball bei Lukas Görtler, der am weiten Pfosten aus der Drehung abzog. Yannick Brecher wäre geschlagen gewesen, doch Benjamin Kololli rettete für seinen Schlussmann auf der Linie. Nach etwas mehr als einer halben Stunde köpfelte Boris Babić den Ball im Anschluss auf einen kurz gespielten Corner aufs Gehäuse, Yannick Brecher parierte stark. Nach 40 Minuten war der Schlussmann erneut zur Stelle, als die Zürcher einen Eckball nicht klären konnten und Leonidas Stergiou aus der zweiten Reihe auf die weite Ecke schoss. Im Gegenzug hatte Antonio Marchesano nach einer Flanke von rechts die Chance auf das 2:0, doch Lawrence Ati Zigi entschärfte seinen Kopfball mit einer Glanzparade.

Die Espen waren in der ersten Halbzeit keinesfalls das schlechtere Team. Unsere Mannschaft kam gegen den FC Zürich, bei dem zwischen den Linien, insbesondere zwischen Angriff und Mittelfeld, teilweise grosse Löcher klafften, immer wieder gefährlich vors Tor und führte nach 45 Minuten mit 7:1 Eckbällen. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit kam sie zum achten Eckball. Doch die Zürcher klärten die Hereingabe nach vorne, gewannen den Ball im Mittelfeld und zogen mit einem schnellen Konter aufs St.Galler Tor. Marco Schönbächler spiele quer auf den mitgelaufenen Fabian Rohner, der keine Mühe hatte, das 2:0 zu erzielen.

Dieser Schlusspunkt der ersten Halbzeit war ganz bitter für unsere Mannschaft. Sie zeigte jedoch in der zweiten Halbzeit, dass sie sich noch lange nicht aufgegeben hatte. Und nach einer Stunde brachte unser Cheftrainer Peter Zeidler drei frische Kräfte für die Offensive: Kwadwo Duah, Junior Adamu und Élie Youan, der nach seiner Coronaerkrankung erstmals wieder im Kader war, ersetzten Jérémy Guillemenot, Boris Babić und Euclides Cabral. In der 69. Minute zahlte sich der Wechsel ein erstes Mal aus: Nach einem starken Pass von Victor Ruiz setzte sich Élie Youan auf der linken Seite schön gegen mehrere Gegenspieler durch und zog ab. Yannick Brecher parierte den Schuss, konnte ihn aber nur nach vorne abwehren, wo der Ball zu Görtler kam, der ihn wuchtig zum Anschlusstreffer über die Linie drückte. In der Folge zogen sich die Zürcher, die schon in den Minuten zuvor immer passiver geworden worden waren und den Ball kaum in den eigenen Reihen halten konnten, noch mehr zurück. Nach knapp 70 Minuten bot sich Lukas Görtler die Chance zum Ausgleich, als Fabian Rohner eine Flanke von rechts nur bis zu ihm klären konnte, doch unser Vize-Captain zielte bei seinem Abschluss zu hoch. In der 85. Minute war es dann so weit: Jordi Quintillà zog einen Freistoss wunderschön in den Zürcher Strafraum, wo Junior Adamu die Kugel volley mit dem Innenrist zum hochverdienten Ausgleich im Tor versenkte. In den Schlussminuten passierte nicht mehr viel. So blieb es beim Unentschieden, das sich der FC St.Gallen 1879 mehr als verdient hatte. (dag)


FC Zürich - FC St.Gallen 1879

Letzigrund - 100 Zuschauer (Coronarichtlinien) - SR. Lukas Fähndrich.

Tore: 24. Tosin 1:0, 45+3. Rohner 2:0, 69. Görtler 2:1, 85. Adamu 2:2. 

Zürich: Brecher; Rohner, Kamberi, Nathan, Aliti; Doumbia, Džemaili (72. Domgjoni); Tosin (30. Schönbächler), Marchesano, Kololli (72. Winter); Kramer (85. Ceesay).

St.Gallen: Zigi; Lüchinger, Stergiou, Stillhart, Muheim (16. Traorè); Görtler, Cabral (61. Youan), Quintillà, Ruiz (90. Staubli); Babić (61. Duah), Guillemenot (61. Adamu).

Verwarnungen: 56. Ruiz (Foul), 78. Domgjoni (Foul). 

Bemerkungen: Zürich mit Kostadinović, Ceesay, Domgjoni, Kryeziu, Schönbächler, Wallner und Winter (Ersatzbank) sowie ohne Omeragić, Sobiech, Khelifi, Koide (verletzt/krank), Baumann, Janjičić, Schättin, Gnonto, Reichmuth, Seiler und Frei (nicht im Aufgebot). St.Gallen mit Watkowiak, Nuhu, Adamu, Youan, Duah, Traorè und Staubli (Ersatzbank) sowie ohne Fazliji (gesperrt), Abaz, Kräuchi, Letard (verletzt/krank), Strübi, Gonzalez, Ajeti, Solimando, Campos, Diarrassouba und Simon (nicht im Aufgebot).