Vorschau aufs Spiel in Winterthur

Am letzten Wochenende unterlag der FC Winterthur dem FC Basel 1893 im St. Jakob-Park 1:3. Schon nach 8 Minuten lag die Mannschaft von Bruno Berner 0:2 zurück, beide Tore fielen im Anschluss an einen Corner. Der FCW fiel in der Folge aber keineswegs auseinander, auch wenn er sich schon fast nicht mehr gewohnt war, in Rückstand zu geraten. Schliesslich war der Aufsteiger nach vier Spielen mit drei Siegen und einem Unentschieden im Oktober zuvor ungeschlagen.

Vor der Cup-Runde von Mitte September und der Nationalmannschaftspause ging der FCW auf der Schützenwiese gegen Luzern mit 0:6 unter. Keine halbe Stunde war gespielt, da er lag schon 0:3 zurück. Nachdem die Mannschaft zuvor zuhause trotz gefälligem Beginn auch schon von Lugano (1:4) und den Young Boys (1:5) deutlich geschlagen wurde, stellten manche Kommentatoren die Frage, ob die Super League für Winti nicht zwei Nummern zu gross sei.

Trainer und Mannschaft scheinen die anschliessenden zwei Wochen Pause gut getan zu haben. Der 3:1-Sieg im Tourbillon hatte grosse Symbolkraft. Es folgte ein 0:0 im Letzigrund gegen den FC Zürich, das bewies, dass die Abwehr auch einmal Druck standhalten kann. Und schliesslich errang Winterthur die ersten zwei Heimsiege, zwei 1:0 innerhalb von vier Tagen gegen die Grasshoppers und den FC Sion. So wie der FCW gegen die Hoppers nach der Pause aufspielte und das Publikum mitriss, war es fast logisch, dass bald der Führungstreffer fiel. Samir Ramizi als auffälligster Winterthurer war der umjubelte Torschütze. Gegen Sion musste Ramizi dann aussetzen, Matteo Di Giusto kam zu seinem ersten Super-League-Treffer für seinen neuen Klub.

Statistisches:

• Fabian Schubert war gefeierter Doppeltorschütze beim 2:0-Sieg gegen den FC Winterthur am 23. Juli. Das erste Heimspiel der Saison brachte uns den ersten Sieg und legte den Grundstein für den schönen Saisonstart.
• Auf der Winterthurer Schützenwiese waren wir letztmals am 13. September 2019 zu Gast - und scheiterten im Cup-Sechzehntelfinal vor 8000 Zuschauern mit 0:2. Anas Mahamid und Filipe Nuno da Silva hiessen Winterthurs Torschützen in der 2. Halbzeit. Indes spielten wir ab der 33. Minute nur noch zu Zehnt - Goalie Jonathan Klinsmann wurde nach einem Notbremse-Foul vom Platz gestellt.
• Auch das vorletzte Auswärtsspiel in Winterthur war ein Cup-Match und ging verloren. Wir führten durch zwei Tore innert zwei Minuten durch Marco Mathys und Manuel Sutter früh 2:0. Luca Radice, mit seinen 322 Challenge-League-Spielen für den FCW eine Clublegende, glückte bald der Anschlusstreffer. In der Schlussphase kamen die Gastgeber durch Patrick Bengondo auch zum Ausgleich. Auch den Kameruner hat der Winterthurer Anhang in guter Erinnerung. Die Entscheidung fiel dann im Penaltyschiessen, in dem die ersten neun Schützen verwandelten - und Alberto Regazzoni als zehnter nur den Pfosten traf.
• Am Anfang jener Saison waren wir in der Challenge League in "Winti" zu Gast und gewannen 1:0. Für das Goal zum dritten Sieg im dritten Spiel war am 6. August 2011 Sven Lehmann besorgt.
• Bis dorthin bezwangen wir Winterthur auf der Schützenwiese zehnmal hintereinander, Spiele im Cup und Ligacup mitgezählt. Die Serie startete am 12. Februar 1978 mit einem im Penaltyschiessen gewonnenen Ligacup-Achtelfinal (René Müller glich für uns in der zweiten Halbzeit aus).
• Sechs Monate später schlugen wir im Ligacup-Final - ausgetragen auf der Schützenwiese - auch die Grasshoppers.
• Das letzte Meisterschaftsduell auf der Schützenwiese in der höchsten Liga, der alten NLA, gab es vor ziemlich genau 38 Jahren, am 28. Oktober 1984. Das war ebenfalls ein Sonntag, 5600 Zuschauer sahen den 3:1-Sieg der Espen. Für uns trafen Paul Friberg (23.), Martin Gisinger (49.) und Manfred Braschler (84.). Dazwischen verkürzte Uwe Rapolder, der neun Jahre später bei uns als Trainer tätig war.