Offener Brief von Matthias Hüppi

Unser Präsident wendet sich an den fehlbaren Zuschauer. Fr, 18.12.20 Club Bildbeschreibung

Die Swiss Football League hat den FC St.Gallen 1879 mit 5000 Franken gebüsst. Grund dafür ist die rassistische Äusserung eines Zuschauers beim Heimspiel gegen den FC Zürich vom 25. Juni. Der FC St.Gallen 1879 akzeptiert diese Busse. Unser Präsident Matthias Hüppi wendet sich nun in einem offenen Brief an den fehlbaren Zuschauer, der bis heute nicht ausfindig gemacht werden konnte.

Sehr geehrter Herr Unbekannt


Mit Ihrer rassistischen Äusserung haben Sie Ende Juni 2020 einen Spieler des FC Zürich beleidigt, in absolut inakzeptabler Weise niederträchtig behandelt und damit die Grundwerte des FC St.Gallen 1879 mit Füssen getreten. Ich bedauere sehr, dass die Behörden die Untersuchung gegen Sie mangels ausreichender Beweise eingestellt haben. Gleichzeitig garantiere ich Ihnen, dass wir selber weiterhin alles unternehmen werden, um Sie zur Rechenschaft zu ziehen. Die von der Swiss Football League verordnete Busse von 5000 Schweizer Franken werden wir bezahlen. Schlimmer als diese Busse wiegt jedoch die Tatsache, dass wir Leute, die sich wesentlich weniger zuschulden kommen lassen, konsequent bestrafen müssen und ausgerechnet Sie vorläufig davonkommen, ohne für Ihr Vergehen zu büssen. Sie haben nicht einmal den Mut und die Haltung, wenigstens Aiyegun Tosin um Entschuldigung zu bitten.

Beim FC St.Gallen 1879 arbeiten Menschen verschiedener Herkunft, Hautfarbe, Religion und Mentalität beispielhaft zusammen. Rassismus und Diskriminierung haben bei uns nicht den kleinsten Platz. Meine persönliche Hoffnung, Ihnen das direkt klarzumachen, hat sich leider noch nicht erfüllt. Aber wer weiss: Vielleicht realisieren Sie doch noch, dass Sie für Ihr Verhalten geradestehen sollten.


Mit freundlichen Grüssen

Matthias Hüppi
Präsident FC St.Gallen 1879