Helmuth Johannsen

Unser ehemaliger Trainer Helmuth Johannsen wurde heute (27.02.) vor 100 Jahren geboren. Do, 27.02.20 Club Bildbeschreibung

Von 1981 bis 1985 war Helmuth Johannsen Trainer des FC St.Gallen 1879. Vier Jahre, in denen der Norddeutsche unseren FCSG zu einem Spitzenclub machte.

Beendete der FCSG die Saison 1981/82 in der 16er-Liga noch als Zehnter und blieb, wie in den Jahren zuvor, gegen die Topteams meist ohne Punkte, erntete er ab der zweiten Saison die Früchte von Johannsens Arbeit. Und löste damit eine lange nicht gesehene Begeisterung aus. Spiele wie der 5:1-Sieg gegen die Grasshoppers im Frühling 1983 und das 4:0 gegen Servette ein paar Wochen später blieben den Zeitzeugen lange in Erinnerung. Die 14'000 Zuschauer gegen die Genfer bildeten eine neue Rekordkulisse für das Espenmoos.

So eisern Johannsen auf Disziplin achtete, so sehr verlieh er seiner Mannschaft Selbstvertrauen und gab ihr auf dem Platz Freiheiten. Und wie vom Fussballlehrer gewünscht, nutzten dies die Spieler und traten angriffig und mutig auf, wie man es von den Espen zuvor nicht gewohnt war.

Manfred Braschler und Beat Rietmann wurden unter Johannsen zu Nationalspielern, viele andere entwickelten sich in der Zeit markant.

1983/84 wurde die erneute UEFA-Cup-Qualifikation nur knapp verpasst. Schon an Silvester 1984 teilte Johannsen Präsident Paul Schärli, mit dem er eng zusammenarbeitete, mit, dass er zum Saisonende aufhöre, weil er ja das ordentliche Pensionsalter erreiche. Die Mannschaft zeigte auch in Johannsens letztem Halbjahr begeisternden Fussball; Highlight war ein 6:1 gegen GC. Und sie belohnte sich mit der zweiten Qualifikation für den UEFA Cup.

Das Ehepaar Johannsen behielt seine St.Galler Wohnung. Im Herbst 1985 setzte sich die Zeitung "Sport" dafür ein, ihn zum Nachfolger von Paul Wolfisberg als Nati-Trainer zu machen. Helmuth Johannsen wollte eigentlich keine Rückkehr auf die Trainerbank. Als es aber zum Rückrundenstart unter seinem Nachfolger Werner Olk noch immer nicht gut lief, übernahm er nochmals im Espenmoos und führte den FCSG aus der Abstiegsgefahr.

Später stellte sich Johannsen noch für ein Jahr als Vizepräsident des FC St. Pauli zur Verfügung, dem einzigen Club, bei dem der Hamburger als Spieler aktiv war.

Früh schon wurde er Trainer. Als 1963 die Bundesliga gegründet wurde, übernahm Johannsen Eintracht Braunschweig, das er vier Jahre später sensationell zum Meistertitel führte.

1976 kam er für drei Jahre zu den Grasshoppers und half massgeblich mit, die Zürcher in eine lange währende Erfolgsphase zu führen. Höhepunkte waren der Meistertitel 1978 und die Qualifikation für den UEFA-Cup-Halbfinal in derselben Saison. Zwischen GC und St.Gallen lagen zwei Jahre beim VfL Bochum.

Helmuth Johannsen verstarb am 3. November 1998 im Alter von 78 Jahren an einem Krebsleiden.