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Die Leaderposition zurückerobern - das war das Ziel von Peter Zeidlers Mannen, nachdem am Vorabend die Berner Young Boys vorgelegt hatten und im heimischen Stade de Suisse Wankdorf gegen den FC Zürich die Partie noch in den Schlussminuten kehren konnten. Doch die Aufgabe war delikat, denn der Gegner FC Sion ist, obwohl in Abstiegsnot, stets gefährlich. Die Vorzeichen standen aber gut, denn immerhin holten wir aus den vergangenen drei Spielen im Tourbillon sieben von neun Punkten.
Vier Änderungen zum Hinspiel im Tourbillon
Und die Grün-Weissen in den schwarzen Auswärtstrikots starteten überzeugend, wollten dieser guten Statistik drei weitere Zähler hinzufügen. Im Vergleich zum 2:1-Sieg in der Hinrunde, am 25. September 2019, schickte Peter Zeidler vier neue Akteure auf den Platz. Anstelle von Stojanovic stand Lawrence Ati Zigi im Tor. In der Verteidigung standen schon damals Captain Silvan Hefti und Glücksbringer Betim Fazliji neben Yannis Letard und Miro Muheim. Diese beiden mussten heute ersetzt werden. Letard noch leicht angeschlagen und Muheim krank. Bei ihm sei ein Coronatest jedoch negativ ausgefallen.
Das Mittelfeld bestand heute wie schon im September aus Lukas Görtler, Jordi Quintillà und Victor Ruiz. Und Görtler war damals Schütze des vorentscheidenden 2:0 in der 62. Minute. Das 1:0 schoss Ermedin Demirovic kurz vor der Pause. Er stürmte damals wie heute zusammen mit Jérémy Guillemenot. Gefehlt hat in jenem Hinrundenspiel Cedric Itten. Heute war er wieder dabei, während sein Ersatz damals, Boris Babic, diesmal nur verletzt die Daumen drücken konnte.
Unsere Elf machte von Beginn weg klar, was die Sittener in ihrem fast leeren Heimstadion erwartet. Zwar hatten die Walliser Anspiel, doch kamen sie die ersten zwei Minuten lang kaum aus ihrer eigenen Hälfte heraus, wurden regelrecht dort hineingepresst. Krönender Abschluss dieser Anfangsdruckphase war Jordi Quintillàs Freistoss aus 25 Metern, der nur um Haaresbreite das Tor verfehlte. Und kurze Zeit später schoss Ermedin Demirovic auf das Tor von Fickentscher, doch sein Schuss war zu wenig druckvoll.
Die Qualitäten von Hefti, Demirovic und Itten
Ein Tor sollte dem Stürmer heute nicht gelingen, so viel sei vorweggenommen. Doch Demirovic hat nicht nur Qualitäten als Skorer. Das bewies er in der 20. Minute. Doch da spielte zuerst ein anderer seine grossen Qualitäten aus. Silvan Hefti fing einen Ball am eigenen Strafraum ab. Dann folgte ein Doppelpass mit Lukas Görtler, um das Mittelfeld schnell zu überbrücken und nebenbei noch zwei Gegenspieler wie lästige Fliegen abgeschüttelt. Und schliesslich kam mit dem Aussenrist der tolle Pass rechts raus in den Lauf von Demirovic.
Und dieser Demirovic kann wie erwähnt nicht nur Tore schiessen, er bereitet sie auch herrlich vor. Ein kurzer Blick zur Mitte, wo sich die Kollegen in Stellung liefen, eine scharfe Flanke zwischen Goalie und Abwehr - und schon schlug es im Tor der Sittener ein dank der Qualität des dritten im Bunde. Cedric Ittens Torriecher funktioniert auch nach dem Restart wie gewohnt. Unsere Nummer 13 stand in der Mitte goldrichtig, um den Ball unhaltbar aus fünf Metern ins Tor zu wuchten. Es war Ittens zehntes Tor in der Meisterschaft und eine eindrückliche Machtdemonstration unseres Teams in diesen ersten 20 Minuten.
Sion fordert zweimal Penalty
Nur drei Minuten nach dem 0:1 warteten auch die Sittener mit einem ersten offensiven Lebenszeichen auf. Bei einer Flanke in den Strafraum kam es zum Luftduell zwischen Stürmer Luan und Lawrence Ati Zigi, doch unser Ghanaer im Tor faustete den Ball wuchtig vom Kopf des Gegners. Zigi traf ganz klar den Ball, doch die Gastgeber reklamierten heftig und wollten einen Penalty. Aufregung um Luan gab es auch noch in der Nachspielzeit, als er im Strafraum von Itten und Fazliji ins Sandwich genommen wurde und erneut zu Boden ging, doch auch hier blieb es bei wütenden Protesten.
In den 22 Minuten dazwischen kam es doch auch zum einen oder anderen Angriff der Sittener, bei denen Jean Ruiz in der 38. Minute Gelb sah, als er einen Konter von Demirovic stoppte. Und nur eine Minute später langte er ziemlich rustikal zu gegen Lukas Görtler und hatte Glück, dass es Schiedsrichter Luca Piccolo bei einer Ermahnung beliess. Eine Gelbe Karte mit Folgen sah hingegen Betim Fazliji in der 28. Minute nach einem Foul. Er wird somit am Donnerstag gegen den FC Zürich gesperrt sein.
Itten zum zweiten
Nach der Pause hiess es sogleich Achtung, fertig los die Post. Ganz im Gegenteil zu Sion in Halbzeit 1 waren wir Sekunden nach dem Anspiel bereits am Strafraum der Walliser und Ermedin Demirovic konnte nur mit einem Foul gestoppt werden. Victor Ruiz schlenzte den Ball herrlich aufs Tor, doch Fickentscher verhinderte mit einer Flugparade, dass der Ball im linken Toreck einschlug.
In den folgenden fünf Minuten hatten die Sittener drei gute Chancen, die jedoch alle von Zigi mit Können und auch etwas Glück abgewehrt wurden. Es war eine heikle Phase des Spiels, in der die Gastgeber wieder Morgenluft witterten, und in solchen Momenten ist ein Tor jeweils die beste Antwort. Diese gab das Duo Hefti/Itten. Unser Captain übernahm einen Ball von Lukas Görtler, setzte sich mit einem schnellen Antritt von Grgic ab und flankte ideal zur Mitte. Dort schraubte sich Cedric Itten zwischen vier Sion-Spielern hoch und köpfte den Ball aus sechs Metern wuchtig und präzise ins rechte obere Toreck.
Vorentscheidung verpasst
In der 59. Minute verpassten wir es, den Sack endgültig zuzumachen. Jérémy Guillemenot stand am Anfang dieses schönen Angriffs. Er spielte den Ball rechts raus zu Itten, der für einmal als Vorbereiter auftrat und den Ball zur Mitte spielte, wo Lukas Görtler in den Ball lief und diesen nur knapp am Tor vorbeischoss. Und auch in der 65. Minute hatten die Grün-Weissen schon den Torschrei auf den Lippen, doch Fickentscher holte Jordi Quintillàs Freistoss mit einer Weltklasseparade aus der oberen Torecke.
So plätscherte das Spiel etwas dahin. Sion war mehrheitlich harmlos, unsere Spieler nahmen vielleicht gedanklich schon etwas den Gang raus, da ja am Donnerstag bereits das nächste Spiel zu Hause gegen den FC Zürich ansteht. So lief bereits die zweite Minute der Nachspielzeit, als die Gastgeber noch einmal über links angriffen. Itaitinga lief in den Strafraum, passte zurück auf Facchinetti und der schoss. Zigi wehrte den Schuss aus acht, neun Metern zwar mit einem starken Reflex ab, doch seine Beine trafen Kasami. Piccolo entschied auf Penalty.
Noch eine Minute Spannung
Kasami lief gleich selber an und schickte Zigi in die falsche Ecke und. Es war sein neuntes Saisontor, womit er in der Torschützenliste zu unserem Duo Quintillà/Demirovic aufschloss. Zu diesen drei gesellte sich heute auch noch Nuzzolo von Xamax.
Somit mussten wir also doch noch einen Moment bangen, die drei Punkte waren noch nicht in trockenen Tüchern. In der vierten und letzten Minute der Nachspielzeit konnte Kasami noch einen Freistoss aus grosser Distanz treten. Er zog den Ball weit in den Strafraum, wo aber Fazliji den Ball ins Toraus köpfte. Den fälligen Eckball liess Piccolo nicht mehr ausführen und pfiff ab.
Verlosung von 750 Eintritten
Am Donnerstag empfangen wir den FC Zürich, der gestern die Young Boys an den Rand eines Punktverlustes brachten. Es wird also kein Selbstläufer. Umso schöner und wichtiger, dass wir dann gemäss den neusten Coronarichtlinien auf die lautstarke Unterstützung von 750 Fans zählen dürfen. (mna)
FC Sion - FC St.Gallen 1879 1:2 (0:1)
Tourbillon - 300 Zuschauer (Coronarichtlinien) - SR Luca Piccolo.
Tore: 20. Itten 0:1, 53. Itten 0:2, 93. Kasami 1:2 (Foulpenalty).
Sion: Fickentscher, Bamert, Abdellaoui, Ruiz; Ndoye; Maceiras (71. Cavaré), Kasami, Grgic (71. Baltazar), Facchinetti; Luan (60. Itaitinga), Lenjani (71. Stojilkovic).
St.Gallen: Zigi; Hefti (Cap.), Stergiou, Fazliji, Rüfli (76. Rüfli); Görtler, Quintillà, Ruiz (88. Staubli); Itten, Guillemenot (71. Ribeiro), Demirovic (71. Bakayoko).
Verwarnungen: 28. Fazliji (Foul), 31. Görtler (Foul), 33. Ndoye (Foul), 38. Ruiz (Foul), 47. Itten (Foul), 78. Kasami (Foul), 87. Baltazar (Foul).
Bemerkungen: Sion ohne Raphael, Anderson, Zock, Toma, Forune, Adao (alle verletzt). St.Gallen mit Klinsmann, Bakayoko, Fabiano Alves, Ribeiro, Staubli, Kräuchi, Campos (Ersatzbank) und ohne Muheim, Ajeti, Gonzalez, Babic, Lüchinger, Letard (alle verletzt), Strübi, Abaz, Vilotic, Costanzo, Solimando, Nuhu (alle nicht im Aufgebot).