Diese Website verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service bieten zu können. Durch die Nutzung dieser Website akzeptieren Sie den Einsatz unserer Cookies. Mehr Informationen finden Sie hier.
Das Verhalten und die Gesichter der Spieler nach dem Schlusspfiff sprachen Bände, als sie nach dem Schlusspfiff zurück in die Kabinen gingen und in der Mixed-Zone auf die wartenden Journalisten trafen. Unglaubliche Freude gepaart mit Jubelrufen und Abklatschen mit Teambetreuern, aber auch unglaubliche Blicke, die man sich gegenseitig zuwarf. "Ich weiss gar nicht, was sagen", sprach etwa unser Captain Silvan Hefti in die Mikrophone, als er die famose Leistung seines Teams erklären sollte.
Und diese Mannschaft, die knüpfte heute nahtlos an die gute Leistung von Sion an, machte von Beginn weg klar, dass sie gewinnen möchte. Selbst der Schockmoment kurz nach Anpfiff, als Dejan Stojanovic mit dem Thuner Chihadeh zusammenstiess und minutenlang gepflegt werden musste, bremste die Espen nicht wirklich. Vor allem Victor Ruiz packte in der Anfangsphase einige tolle Tricks aus, mit denen er seine Gegenspieler düpierte.
Lattenschuss von Görtler
Für den nächsten Aufreger sorgte in der achten Minute Schiedsrichter Urs Schnyder, als er Ermedin Demirovic wegen angeblicher Schwalbe mit Gelb bedachte. Ein Foul des Thuners war es wohl nicht, aber auch kein versuchter Betrug, denn Demirovic kam in diesem Zweikampf im Strafraum einfach aus dem Gleichgewicht, forderte aber keinen Elfmeter nach der Aktion. Doch unsere Spieler gingen auch danach unbeirrt ihren Weg und stürmten weiter nach vorne.
Von den Gästen, die am Mittwoch Meister YB noch ein Unentschieden abgetrotzt hatten, war nur wenig zu sehen. Einen Kopfball von Zwei-Meter-Mann Havenaar gab es zu notieren, aber sonst spielte sich das Geschehen weitgehend in der Platzhälfte der Thuner ab. Nach 19 Minuten landete zudem eine Flanke Görtlers auf der Querlatte. Ein Tor für uns schien deshalb nur eine Frage der Zeit zu sein.
Babic nutzte seine Chance
Dieses fiel bereits in der 23. Minute, als Silvan Hefti durch die Mitte kam und auf Boris Babic passte. Babic dribbelte sich in der Folge gegen drei Thuner durch und schob dann noch halb im Fallen den Ball flach in die linke Torecke. Ein Supertor des jungen Stürmers, der nach dem Ausfall von Bakayoko und dem Abgang von Kutesa seine Chance bei Peter Zeidler gepackt und diesem gezeigt hatte, dass er im Sturm durchaus eine Alternative ist. Es war Babic' zweiter Treffer im sechsten Spiel.
Sechs Minuten nach der Führung hätte Jérémy Guillemenot erhöhen können nach einem tollen Pass von der Mittellinie her in seinen Lauf, doch Goalie Hirzel wehrte seinen Schuss aus spitzem Winkel ab. Ein Treffer des Genfers in unseren Diensten liess dennoch nicht lange auf sich warten: In der 32. Minute trat Ruiz bereits den fünften Corner. Am ersten Pfosten verlängerte Demirovic per Kopf und am zweiten Pfosten stand Guillemenot völlig frei und schob zum 2:0 ein.
Hochverdiente Führung zur Pause
Von Thun war nur wenig zu sehen. Die Gäste wurden eigentlich nur bei Standards gesehen. Ein Kopfball von unserem Ex-Spieler Roy Gelmi brachte bei einem Eckball so etwas wie Gefahr vor das Tor von Stojanovic, aber sonst hatten wir Spiel und Gegner jederzeit gut im Griff. Nach drei Nachspielminuten wegen diverser Pflegemomente pfiff Schnyder zur Pause, die Führung war hochverdient und hätte auch noch höher ausfallen können.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich nicht viel am Spielgeschehen. Selbst der Doppelwechsel von Thuns Trainer Marc Schneiderin der 58. Minute, der mit der Hereinnahme von Tosetti und Rapp schon früh sein Wechselkontingent ausgeschöpft hatte, brachte keine sichtbare Verbesserung für die Gäste. Und kurz danach war das Spiel dann entschieden.
Alle drei Stürmer treffen
In der 65. Minute kam Ruiz auf der rechten Seite an den Ball, spielte mit Hefti einen wunderschönen Doppelpass und flankte scharf zur Mitte. Dort setzte sich Demirovic mit viel Kraft durch und schoss zum 3:0 ein. Damit traf auch unser dritter Stürmer und krönte so seine gute Leistung am heutigen Samstagabend.
Nicht nur alle drei Angreifer trafen, sie durften auch alle vorzeitig vom Feld und bekamen so den verdienten Applaus der 10'901 Zuschauer. Demirovic ging als letzter in der 85. Minute und wurde durch André Ribeiro ersetzt, der nur eine Minute nach seiner Einwechslung den Pfosten traf. Auch der eingewechselte Cedric Itten hatte in der Schlussphase noch zwei, drei gute Chancen, blieb aber heute ohne Tor.
Einen Treffer gab es aber doch noch zu bejubeln. In der Nachspielzeit kam Jordi Quintillà an den Ball und haute aus knapp 25 Metern den Ball von halblinks in den rechten oberen Torwinkel. Was für ein Strich des Spaniers, der sich diesen Treffer ebenfalls mit seiner guten Leistung mehr als verdient hatte. (mna)
FC St.Gallen 1879 - FC Thun 4:0 (2:0)
kybunpark - 10'901 Zuschauer - SR Urs Schnyder.
Tore: 23. Babic 1:0, 32. Guillemenot 2:0, 66. Demirovic 3:0, 91. Quintillà 4:0.
St.Gallen: Stojanovic; Hefti (Cap.), Stergiou, Letard, Muheim; Görtler, Quintillà, Guillemenot (75. Wiss), Ruiz, Demirovic (85. Ribeiro), Babic (66. Itten).
Thun: Hirzel; Glarner (Cap.), Havenaar, Sutter (33. Fatkic), Kablan; Gelmi, Stillhart; Salanovic (58. Rapp), Castroman, Hefti (58. Tosetti); Chihadeh.
Verwarnungen: 8. Demirovic (Schwalbe), 34. Castroman (Foul).
Bemerkungen: St.Gallen mit Klinsmann, Wiss, Itten, Alves, Ribeiro, Costanzo, Kräuchi (Ersatzbank) und ohne Bakayoko, Fazliji, Nuhu, Lüchinger (alle verletzt), Strübi, Vilotic, Ajeti, Staubli, Solimando, Kchouk, Campos, Rüfli (alle nicht im Aufgebot). Thun ohne Hediger, Rodrigues, Ziswiler, Karlen, Munsy, Righetti, Bigler, Wanner (krank oder verletzt), Berchtold (nicht im Aufgebot). - 19. Lattenschuss von Görtler. - 86. Pfostenschuss von Ribeiro.