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Die Vorzeichen für dieses Spiel waren gut. Nebst Basel (16) und YB (13) schossen sowohl Servette wie auch wir mit neun Treffern die meisten Tore in den bisherigen sechs Runden. Man konnte also davon ausgehen, dass heute einige Tore fallen. Und dann war da natürlich auch noch die Cupscharte auf beiden Seiten, die wieder ausgewetzt werden wollte.
Und tatsächlich gab es kein Abwarten oder taktieren, beide Mannschaften spielten gefällig nach vorne, wobei die Gäste aus Genf eher die besseren Aktionen auf ihrer Seite hatten. Doch dann trieb Jordi Quintillà in der 14. Spielminute den Ball bis zur Mittellinie und passte von dort herrlich diagonal und flach links rüber zu Landsmann Victor Ruiz. Der tänzelte Sauthier aus und schlenzte den Ball von der Strafraumgrenze in die weite rechte Ecke. Ein Prachtstor des Spaniers.
Lob vom Servette-Trainer
"Dieses Tor hatte uns geholfen", sagte peter Zeidler nach dem Spiel. Und in der Tat spielte sein junges Team nun etwas befreiter auf. Besonders für die Innenverteidigung, die heute aus Betim Fazliji und Yannis Letard bestand, war es nicht einfach. Letard kam erst gerade zurück von einem Bänderriss und Fazliji musste auf für ihn ungewohnter Position Leonidas Stergiou ersetzen, der leicht angeschlagen aus der Nationalmannschaft zurückgekehrt war. Er habe Fazliji unbedingt bringen wollen, verriet Zeidler den Journalisten, die ihm für diesen Entscheid Mut attestierten.
Das Duo Fazliji/Letard steigerte sich nach einem etwas holprigen Beginn und hatte mit der übrigen Defensive die ansonsten starken Stevanovic, Tasar und Wüthrich gut im Griff. Servette-Trainer Alain Geiger lobte unser Team an der Medienkonferenz. Seine Schlüsselspieler hätten sich heute nicht richtig entfalten können. Worte, die unser Peter Zeidler gerne hörte.
Tolle Vorarbeit von Muheim
In der 37. Minute kam der Ball wieder auf die linke Seite, doch diesmal zu Miro Muheim. Der liess mit einem schönen Absatztrick erneut Servette-Captain Sauthier älter ausshen, als er mit seinen 28 Jahren ist. Die Flanke zur Mitte konnte von zwei Genfern zwar gerade noch auf der Linie abgewehrt werden, aber von hinten brauste Lukas Görtler heran und donnerte den Ball ins Netz.
Bis zur Pause passierte nicht mehr allzu viel. Die Zwei-Tore-Führung nach der ersten Halbzeit fiel vielleicht um einen Treffer zu hoch aus, war aber trotzdem völlig verdient, auch wenn Dejan Stojanovic das eine oder andere Mal aufmerksam eingreifen musste.
Itten mit Gehirnerschütterung
Nach der Pause kam Fabiano Alves aufs Feld, da Cedric Itten aufgrund einer Gehirnerschütterung in der Kabine bleiben musste. Guillemenot, der in der ersten Halbzeit eher hinter der Doppelspitze Itten/Babic agierte, rückte nun vor, Ruiz übernahm Guillemenots Position und Fabiano Alves ging ins linke Mittelfeld.
Auch in der zweiten Halbzeit blieb das Spiel gefällig, doch es war nicht mehr ganz so dynamisch wie vor der Pause. Vielleicht lag es auch am Terrain, denn durch den vielen Sand war der Rasen für die Akteure etwas tief. Dies war jedoch nötig, um gegen den Rasenpilz vorzugehen. Doch nach der Länderspielpause präsentierte sich das Spielfeld wieder im satten Grün.
Heilke Phase nach dem Anschlusstreffer
Nach einer Stunde kamen die Servettiens besser ins Spiel und einige Male gefährlich vor unser Tor. Der erst wenige Sekunden zuvor eingewechselte Cespedes schoss in der 62. Minute den Ball an die Latte. Schon da zeichnete sich ab, dass unser Sieg noch nicht unter Dach und Fach ist. Und tatsächlich traf fünf Minuten später der ebenfalls eingewechselte Schalk nach schönem Steilzuspiel vom wirbligen Stevanovic. Es war die Phase, in der die 10'931 Zuschauer etwas ins Zittern kamen.
Aber auch Peter Zeidler hatte noch einen Joker in der Hinterhand. Nebst Debütant Ermedin Demirovic - er ersetzte nach 65 Minuten Boris Babic - kam auch Alain Wiss in der 75. Minute aufs Feld und hätte eine Minute später nach einem Eckball beinahe ein Kopftor erzielt. Doch Frick konnte nur ungenügend abwehren, sodass Fabiano Alves zum 3:1 abstauben konnte. Der Torschütze rannte danach an die Seitenlinie und herzte seinen Trainer. Peter Zeidler meinte danach mit einem Augenzwinkern, das sei der erste Torschuss von Fabiano überhaupt gewesen, seit er in der Schweiz sei - und der sei gleich drin.
Zehn Punkte aus fünf Spielen im Wallis
Das 3:1 war die Entscheidung, denn bis zum Schlusspfiff gab es zwar noch vier gelbe Karten, aber keine nennenswerten Tormöglichkeiten mehr. Nur Görtler hatte in der 93. Minute noch zwei gute Chancen, die jedoch beide geblockt wurden. Die drei Punkte blieben in der Ostschweiz, was zugleich Rang vier nach sieben Runden bedeutet, egal wie die morgigen Sonntagspartien ausgehen.
Bereits am Dienstag geht's ins Wallis, wo wir am Mittwochabend im Tourbillon antreten werden. Schon jetzt kann man von einem Spitzenkampf sprechen, denn Sion wird nach dieser Runde auf dem zweiten Platz stehen. Und im Wallis sah es zuletzt immer gut aus für uns. Aus den letzten fünf Auswärtsspielen in Sion nahmen wir zehn Punkte nach Hause. (mna)
FC St.Gallen 1879 - Servette FC 3:1 (2:0)
kybunpark - 10'931 Zuschauer - SR Lukas Fähndrich.
Tore: 14. Ruiz 1:0, 37. Görtler 2:0, 67. Schalk 2:1, 76. Fabiano Alves 3:1.
St.Gallen: Stojanovic; Hefti (Cap.), Fazliji, Letard, Muheim; Görtler, Quintillà, Ruiz (75. Wiss); Guillemenot, Itten (46. Fabiano Alves), Babic (65. Demirovic).
Servette: Frick; Sauthier (Cap.), Rouiller, Sasso, Gonçalves (81. Chagas); Souici, Ondoua (41. Schalk); Stevanovic, Wüthrich (61. Cespedes), Tasar; Kyei.
Verwarnungen: 4. Guillemenot (Foul), 21. Sasso (Foul), 64. Fazliji (Foul), 79. Sauthier (Foul), 81. Quintillà (Foul), 84. Tasar (Foul), 93. Souici (Foul).
Bemerkungen: St.Gallen mit Strübi, Wiss, Fabiano Alves, Ribeiro, Demirovic, Kräuchi, Campos (Ersatzbank) und ohne Klinsmann (gesperrt), Bakayoko, Nuhu, Lüchinger (verletzt), Stergiou, Vilotic, Costanzo, Staubli, Solimando, Kchouk, Ajeti, Rüfli (nicht im Aufgebot). Servette ohne Cognat (verletzt), Imeri, Kone, Iapichino, Busset (rekonvaleszent), Lang, Castanheira (nicht im Aufgebot). - 62. Lattenschuss von Cespedes.