Zu Gast in Genf

Servette hat zwei beeindruckende Wochen hinter sich. Am Mittwoch taten sie sich im Cup-Viertelfinal beim Favoritenschreck SR Delémont zwar lange schwer, gewannen aber 2:0. Die Einwechslung von Miroslav Stevanovic brachte der Mannschaft den nötigen Schub. Der Bosnier erzielte das erste Tor und bereitete den zweiten Treffer für Takuma Nishimura vor.

Davor haben die Genfer vergangenen Sonntag den Young Boys die erste Heimniederlage seit fast zwei Jahren beigefügt. Der Auftritt der Equipe von René Weiler überzeugte vollends. Den einzigen Treffer im Spiel zwischen den zwei Teams, die europäisch überwinterten, erzielte Alexis Antunes. Der 24-Jährige, der aus dem eigenen Nachwuchs stammt, kommt immer besser in Fahrt. Und mit dem drei Tage zuvor ebenfalls 1:0 gewonnenen Rückspiel gegen Ludogorez Rasgrad in Bulgarien sind die Genfer nun letzter Schweizer Vertreter im Europacup.

Im Achtelfinal der Conference League treffen sie nächsten Donnerstag daheim auf Viktoria Pilsen und reisen eine Woche später zum Rückspiel nach Tschechien. Der Europacup hat das Publikum mobilisiert. Die Auftritte gegen Genk und die Rangers aus Glasgow boten begeisternden Fussball, in der Gruppenphase war die AS Roma Zuschauermagnet. Zum Heimspiel gegen Kwadwo Duahs Ludogorez fanden sich vor zwei Wochen 14'000 Zuschauer im Stade de Genève ein. Das ist mehr als der Bestwert in der laufenden Super League. Die Begeisterung für die Grenat dürfte in Genf aber auch im Alltag bzw. der Meisterschaft wachsen.

Statistisches

• Zuletzt unterlagen wir Servette am 31. Januar im kybunpark 0:2. Das Schlussergebnis stand schon nach 26 Minuten fest; erst brachte ein unglückliches Eigentor von Jozo Stanic die Genfer in Führung, dann traf Alexis Antunes.
• Von unserer letzten Reise ins Stade de Genève brachte unser Team einen Punkt zurück. Albert Vallci traf nach einem von Christian Witzig getretenen Corner in der 81. Minute zum 1:1-Ausgleich und belohnte so die Bemühungen nach dem frühen Rückstand. Chris Bedia hatte schon in der 6. Minute für die Gastgeber getroffen.
• Ebenfalls ein 1:1 holten wir am 29. April 2023, dem Abend des Cupfinals der Frauen zwischen den zwei Clubs. Damals traf Christian Witzig in der 28. Minute zum Führungstreffer. Chris Bedia verwandelte in der 42. Minute einen Handspenalty.
• Jene Saison starteten wir mit einer 0:1-Niederlage in Genf (Torschütze Ronny Rodelin).
• Insgesamt weisen wir aus den Spielen im Stade de Genève eine sehr ansehnliche Bilanz auf. Von 17 Spielen (inkl. Cup) gewannen wir 8, spielten 6 Mal Remis und unterlagen nur 3 Mal.
• Eröffnet wurde das Stade de Genève im März 2003 mit einem 1:1 gegen YB. Das Stadion war mit 29'000 Zuschauern ausverkauft. Wir bestritten in jenem Frühling die Auf-/Abstiegsrunde und traten am 16. August 2003 erstmals im neuen Genfer Stadion an. Und feiertern dort in der 6. Runde gleich den ersten Saisonsieg - während Servette davor in fünf Spielen der neuen Super League ungeschlagen geblieben war. Tranquillo Barnetta traf schon in der 7. Minute. Ab der 53. Minute spielte das Team von Heinz Peischl zu zehnt, doch Alex Tachie-Mensah baute eine Viertelstunde später den Vorsprung aus. Servettes Anschlusstreffer durch Fabrizio Zambrella kam erst in der 91. Minute - und es blieb nicht das letzte Tor. Moreno Merenda traf in der 94. Minute zum 3:1-Schlussstand aus unserer Sicht.