Vorschau aufs Spiel in Lugano

Mit dem 2:0-Sieg bei Servette hat sich der FC Lugano am letzten Sonntag den ersten Saisonsieg geholt. Der Auftakt gegen den FC Zürich eine Woche zuvor im Cornaredo ging mit demselben Resultat verloren.

Lugano hat mit Abel Braga einen neuen Trainer aus Brasilien und hätte eigentlich auch in neue Besitzverhältnisse geführt werden sollen. Die vermeintlichen Investoren übernahmen dann aber doch nicht die Aktienmehrheit von Angelo Renzetti. Und weil Renzetti zwar schon lange nach einer Nachfolge für sich sucht, den FC Lugano aber nicht fallen lässt, bleibt er im Amt.

Abel Braga wurde ebenfalls von den neuen Besitzern, die nun doch nicht da sind, ins Tessin geholt. Der FC Lugano ist für den 69-Jährigen in 36 Jahren Trainertätigkeit erst sein dritter Club ausserhalb des Heimatlandes. Einmal war Braga für ein paar Monate bei Olympique Marseille, zweimal für den Al Jazira Club in Abu Dhabi tätig.

Letzten Herbst übernahm er zum siebten Mal Internacional, führte das Team aus Porto Alegre auf Platz 2 und wurde nach Saisonende zum Trainer des Jahres gewählt. Mit Internacional feierte Braga auch seine grössten Erfolge, als er 2006 zuerst die Copa Libertadores gewann - das südamerikanische Pendant zur Champions League - und dann an der Club-WM im Final den FC Barcelona bezwang. Nebst vielen Titeln in Brasilien darf sich Abel Braga auch zum kleinen Kreis zählen, die schon alle Grossclubs von Rio de Janeiro trainiert haben.

Mit Demba Ba hat Braga einen Routinier mit Vergangenheit etwa bei Hoffenheim, Newcastle und Chelsea und zwei Meisteriteln in der Türkei (mit Besiktas und Basaksehir) in seinen Reihen. Am besten in Form ist Mattia Bottani, der Spieler, der nach Jonathan Sabbatini die meisten Spiele für Lugano bestritten hat.

Statistisches:

• Zuletzt traten wir am 21. April im Cornaredo an und unterlagen 0:2. Es war für uns in der Super League das achte sieglose Spiel hintereinander - die Serie endete drei Tage später gegen Vaduz. Für Lugano trafen Numa Lavanchy schon in der 2. Minute und nach der Pause der jetzt bei Schaffhausen tätige Uruguayer Joaquin Ardaiz.
• Aus den beiden Heimspielen vom 16. Dezember (0:0) und 24. Januar gab es nur ein Punktgewinn. Das Heimspiel wurde nach einem umstrittenen Penalty-Entscheid 0:1 verloren.
• Damit warten wir seit fünf Spielen auf einen Vollerfolg gegen Lugano. Der letzte Sieg im Tessin datiert vom 28. Oktober 2019, als Cedric Itten und Jordi Quinntillà vor der Pause und der Katalane ein zweites Mal kurz vor Schluss für den 3:1-Sieg sorgten.
• Unsere Bilanz in 12 Spielen im Cornaredo, seit der FC Lugano 2015 in die Super League aufstieg: 3 Siege - 1 Unentschieden - 8 Niederlagen.

Für beide Clubs aktiv:

• Mijat Marić hat als Verteidiger zwischen 2003 und 2007 97 Pflichtspiele für uns bestritten, war lange bei Lokeren in Belgien und dort auch Captain. Seit 2018 ist er wieder in Lugano, wo er schon zu Beginn seiner Karriere spielte.
• Mickaël Facchinetti war von 2014 bis Februar 2016 im kybunpark und brachte es auf 38 Spiele in Grün-Weiss. Seit letztem Herbst ist er ein Bianconero.
• Unser Goalie-Trainer Stefano Razzetti stand zwischen 1999 und 2002 in 114 Meisterschaftsspielen im Tor des FC Lugano und dann ab Januar 2003 in 181 Pflichtspielen für uns zwischen den Pfosten. 2008 beendete er die Karriere, 2011 kehrte er in seiner neuer Funktion zum FCSG zurück.